Montag, 1. Juli 2013

Unsichtbar (von Anne Parden)








Unsichtbar


Grau der Tag, dunkelbehaftet,
ein Schaudern das nicht enden mag.
Kälte, schwer wie Blei,
durchdringt mich.

Müde der Schritt und schwer -
Menschen kreuzen meine Wege,
doch sie bleiben niemals stehen.
Blicken blind durch mich hindurch.

Unbemerkt unter ihnen,
nicht zu übersehen, doch unsichtbar.
Wie eine Wand zwischen ihnen – und mir.
Undurchdringlich.

Verborgen vor ihren Augen, ihren Ohren,
gehe ich und atme, erfüllt von Traurigkeit.
Vehüllt vor den Blicken der anderen -
der Schleier der Einsamkeit.

Der Schrei aus dem Innern – er wird nicht gehört,
nicht geahnt die Sehnsucht nach Nähe.
Ungesehen die Tränen hinter der Fassade,
maskenhaftes Funktionieren.

Keine Hand, die sich entgegenstreckt,
kein Lächeln, das mich streift.
Worte, die nicht an mich gerichtet sind.
Unsichtbar und – allein.


© Parden  




2 Kommentare:

  1. Ich bewundere Menschen die sich so ausdrücken können. Insgesamt wäre es mir lieber, wenn es dann, also nach der letzten Strophe, ausgestreckte Hände gäbe. Kein Licht am Ende des Tunnels, kein Sonnenaufgang. So traurig... und nicht wahr...

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