Donnerstag, 3. Oktober 2013

Zwischenruf am 03. Oktober 2013

Anne postet auf der Facebookseite für die Autoren dieses Blogs:

(Nein, dort können nur wir drei mitlesen)

Da hat sie wohl recht. Wir hätten uns ja kaum gefunden wir drei. Neben der mittelbaren Schuld der Deutschen Einheit an diesem Blog ist da noch eine ► Community unmittelbar schuld, welche im März 2009 augemacht wurde. Buchgesichter.de. Da fand sich relativ schnell eine Reihe von Leuten und Bücherliebhabern zusammen. Korrekterweise muss ich Liebhaberinnen schreiben, denn die Herren waren und sind auch heute noch eher spärlich vertreten. Nun, in den ersten beiden Jahren machte das Ganze etwas mehr Spaß als heute, wir waren ein paar weniger und das war etwas familiärer, wenn ich das sagen darf. KaratekaDD, Parden und Tinsoldier wurden da in dieser Reihenfolge Mitglied und fanden dann in diesem Jahr, dass sich ihre Literatur- und andere Interessen am besten in einem eigenen Blog unterbringen lassen.

Nun haben wir also einen Blog und in den Wochen seit Gründung im Mai haben wir insgesamt 164mal gepostet, wie man neudeutsch so sagt. Mit diesem Post sind es 165. Nimmt man den Entwurf eines noch wartenden Beitrages dazu, dann sind es 166. Allerdings sollten wir ca. 25 reine Autorenseiten zur Recherche rausnehmen. Ergo kommen wir auf 141 verschiedene Beiträge, die ich hier nicht weiter aufschlüsseln möchte. In der ganz großen Menge geht es um Bücher. Aber auch Lyrik und Fotos und anderes, z.B. die Schreibversuche und Gedankenspiele finden ihren Platz... 

Blogger sind ein spezielles Völkchen, wie ich immer wieder feststelle. Es gibt unzählige Blogs. Gute und weniger gute. Aber einen gibt es, den mag ich ganz besonders und den möchte ich hier wärmstens empfehlen:

 Blog: Silvae
Blog: Silvae
Soeben las ich in ihm eine Geschichte über ein Lieblingsbuch. Der Blogger ► JAY erzählt in seinem neuesten ► Beitrag über Alain - Fournier, einen ► Schriftsteller, der wohl nicht so sehr viel geschrieben hat, weil er im ersten Weltkrieg als französischer Leutnant sein Leben lies. Jay erzählt dass er dessen Buch, eine ausgabe des ► Rowohlt - Verlages der Klassenbibliothek spendete. Der Roman DER GROSSE KAMERAD von besagtem Alain-Fournier war der erste Roman mit dem der Verlag nach dem 2. Weltkrieg wieder begann. Dazu brachte der Verlag einen Aufruf heraus. Diesen kopiere ich aus Jays Blog einfach mal hier rein:

"Die Entwicklung der deutschen Literatur wurde im Jahre 1933 jäh unterbrochen. Was seitdem erschien, hat kaum Bestand. Dem Dichter und Schriftsteller, im Jahre 1945 plötzlich der Fesseln entledigt, fehlen noch neue Worte zu neuer Zeit. Es gibt eine ganze Generation von jungen Leuten, die nichts wissen von der Literatur vor 1933, auch nichts vernommen haben von den Stimmen des Auslandes, die spärlich nur - und auch nur in den ersten Jahren des nationalsozialistischen Regimes - zu uns drangen. Die Bibliotheken sind zerstört, die Bücher vernichtet oder einst auf Scheiterhaufen verbrannt. Deshalb machen, wir den Versuch, einen Teil der wesentlichen Werke der in- und ausländischen Literatur, die zu kennen notwendig ist, um wieder in europäischem Zusammenhang denken zu lernen, in einer hohen Auflage und zu billigem Preis an den Leser zu bringen. Dieses Unternehmen aber kann nur Erfolg haben, wenn Sie uns helfen. Wir brauchen Ihre Wünsche, wir brauchen Ihre Anregung, wir, brauchen Kritik. Was wünschen Sie zu lesen? Von welchen Büchern glauben Sie, daß es notwendig sei, sie erneut vorzulegen? Was ist Ihre Meinung zu dem vorliegenden Werk? Was halten Sie von dem Autor? - Schreiben Sie uns! Stimmen Sie unserem Plan zu? In welcher Weise, glauben Sie, ließe er sich verbessern? Wünschen Sie die Form der Rotations-Romane nur als Notlösung betrachtet zu wissen, geboren aus der Armut unserer Tage, oder sehen Sie in ihr auch Möglichkeiten für die Zukunft? - Schreiben Sie uns auch dies! Haben Sie, falls Ihnen dies Buch gefallen hat, den Wunsch, es auch für später aufzubewahren, es in haltbarerem Gewande zu besitzen? Dann sprechen Sie mit dem Buchhändler, bei dem Sie diesen Rotations-Roman erwarben! Der Plan, den wir uns vorgenommen haben, kann nur gelingen, wenn Sie uns unterstützen mit Ihrem Rat und Ihrer Kritik. Scheuen Sie nicht das offene Wort! Wir werden mit Dankbarkeit auf Sie hören!"

50 Pfennig pro Buch und eine Auflage von 100.000 Stück...

Solche Aufrufe würde ich mir wieder einmal wünschen. Und Verlage, die die Wünsche ihrer Leser nicht nur durch Verkaufstatistiken erraten wollen. Aber es gibt auch welche, die ein gutes zum Beispiel historisches Verlagsprogramm aufweisen.

Der Aufruf der Rowohlt-Verlages aus dem Jahr 1946 wurde veröffentlicht in der Zeit, als Deutschlands Teilung bevorstand. Manch einer wollte nicht dran glauben, andere arbeiteten genau daran. Wieder andere propagierten unterschiedlich gesellschaftliche Ordnungen. Aber auf beiden Seiten einer zwischen den alten deutschen Ländern gezogenen Demarkationslinie bemühten sich Verlage Bücher herauszubringen, die eine alte und neue deutsche und internationale Literatur ohne nationalsozialistisches Gedankengut wiederspiegelten.
Stellvertretend möchte ich hier den ► Altberliner Verlag Luzie Großer nennen. Einen der wenigen Privatverlage in der DDR. Mit wenig Papierkontingent hat Luzie Großer im Jahr 1951 den Roman ► DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN von ► Liselotte Welskopf - Henrich verlegt. Eine Pioniertat für die Indianerliteratur denke ich. Übrigens ganz im sinne des vorherigen Absatzes. Ich glaube, ich triffte gerade etwas ab...
Noch interessanter in diesem Zusammenhang ist die ► Inselbücherei. Einen sehr interessanten Beitrag hat die Bundeszentrale für politische Bildung ► hier zum gesamtdeutschen Literaturaustausch veröffentlicht. Die Geschichte der Inselbücherei liest sich fast wie ein Literaturkrimi. Besonders während der Teilung. Zukünftig werde ich mir die kleinen Bändchen genauer besehen, wenn ich sie entdecke. 

Nun, seit 2006 gibt es die ►Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig (► DNB)


Nun wäre es vielleicht an der Zeit, mal über eine "gesamtdeutsche Bibliothek" (Eine Reihe in charakteristischer Aufmachung, sie muss ja nicht schwarz rot gold sein) nachzudenken und hierbei der Nachkriegszeit in Ost und West eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. sicher ist der Gedanke so neu nicht. Er kommt mir beim Lesen von Annes Facebookbeitrages und des Blogs dieses pensionierten Hochschullehrers aus Hamburg.

Anne hat geschrieben, ohne die Deutsche Einheit gäbe es uns nicht. Sie meint uns drei von LITTERAE ARTESQUE. Zumindest hätten wir nicht zusammengefunden, denn geboren sind wir mitten in der deutschen Teilung. Einmal östlicherseits, zweimal westlicherseits. Ohne diese Einheit könnte ich mich auch nicht in die Beiträge eines gewissen Jay aus Hambug vertiefen, welcher ebenfalls einen lateinisch klingenden Blog namens SILVAE betreibt. Dem danke ich besonders für diesen Beitrag und bitte um Entschuldigung für den ungenehmigten Nachdruck.

Da ich nun nicht noch vorhabe dem 3. Oktober speziell zu huldigen, gebe ich noch was von Jay zum besten.Ich meine, ► hier gibt es seine Post zum Tag der deutschen Einheit zu lesen.

© KaratekaDD am Tag der Deutschen Einheit.

2 Kommentare:

  1. Das Buch DER GROSSE KAMERAD kommt auf meine Wunschliste.

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  2. Die Idee mit der "Gesamtdeutschen Bibliothek" hat was, so wie sie Dir vorschwebt...

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