Samstag, 28. Februar 2015

BlogPost Nr. 35: Überraschungspost!




Überraschungspost gab es heute für mich. Nicht gewundert hatte ich mich über eine Benachrichtigungskarte vom Briefträger, die ich vor einigen Tagen aus meinem Briefkasten zog. Das geschieht häufiger, meist aufgrund von Büchersendungen, die nicht in die Klappe passen. Mit einer dementsprechenden Erwartung fuhr ich daher zur Post und holte die Sendung ab.

Aber hey, was für ein Format. Riesig, stabil, leicht - definitiv kein Buch! Zu Hause dann die Überraschung: ein wohlverpackter Kunstdruck von Peggy Steike. Das Motiv: Hana und ihr Bruder.

Wer jetzt nur Bahnhof versteht: Es geht um das Buch 'Hanas Koffer' von Karen Levine. Arndt Stroscher mit AstroLibrium rief die Aktion Wanderbuch ins Leben, bei der das Buch mit einem Notizbuch und einigen Tüten Vergissmeinichtsamen durch die Republik reist.
Bei Litterae Artesque macht das Buch gleich dreimal Halt, denn wir alle beteiligen uns gerne an dieser Aktion. Bisher ist Hana aber erst bei mir gewesen, Uwe und Rudi warten noch auf das Paket.

Peggy Steike ist als Künstlerin involviert in Arndt Stoschers Bestreben 'Gegen das Vergessen'. Und hat sich nun überlegt, allen, bei denen Hana bereits zu Besuch war, solch einen Kunstdruck zukommen zu lassen - gemeinsam mit einem sehr lieben, herzlichen Begleitschreiben.

Ich habe mich sehr über die Geste und die Zeilen gefreut und sage hiermit ein ganz großes:




Freitag, 27. Februar 2015

Eastland, Sam: Sibirisch Rot


September 1939: Inspektor Pekkala bekommt von
Stalin einen neuen, höchst unliebsamen Auftrag.
Wieder soll er einen Mord aufklären. Doch es ist
kein gewöhnliches Verbrechen. Der Mord hat sich in
dem gefürchteten sibirischen Straflager Borodok
ereignet, wo Pekkala selbst zehn Jahre lang Zwangs­arbeit verrichten musste. Nun soll er, als Häftling
getarnt, dorthin zurück. Ein Alptraum – doch ihm bleibt keine Wahl …



  • Taschenbuch: 368 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. September 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzung: Karl-Heinz Ebnet
  • ISBN-10: 3426513935
  • ISBN-13: 978-3426513934











DAS RECHT AUF EIN GESCHEITERTES LEBEN IST UNANTASTBAR...



Dieser Spruch wird Stalin zugeschrieben, und er zeigt bereits die zynische, menschenverachtende Haltung des Diktators. Diese Haltung ist es, die die Handlung des vorliegenden Krimis beherrscht, denn niemand anderer als Stalin selbst hält die Zügel in der Hand, stets den symbolischen Finger am Abzug des Gewehrs.


Will man ein Ungehuer beseitigen, muss man ein noch größeres Ungeheuer erschaffen. Und dann geht es darum, wer als Erster ausblutet. (S. 316)


Im September 1939 erhält Inspektor Pekkala von eben diesem Stalin einen neuen, höchst unliebsamen Auftrag. Wieder einmal soll er einen Mord aufklären. Doch es ist kein gewöhnliches Verbrechen. Der Mord hat sich in dem gefürchteten sibirischen Straflager Borodok ereignet - wo Pekkala selbst zehn lange Jahre eingesperrt war und Zwangsarbeit verrichten musste. Nun soll er, als Häftling getarnt, dorthin zurück. Ein persönlicher Alptraum, doch ihm bleibt keine Wahl.

Pekkala, der einst unter dem letzten russischen Zar als hochgeachteter Ermittler gedient hat und dort unter dem Namen 'Smaragdauge' bekannt war, steht nun, ebenfalls hoch anerkannt, in den Diensten Stalins. Wie der Zar seinerzeit, vertraut auch Stalin diesem finnischstämmigen Inspektor, soweit Stalin des Vertrauens überhaupt mächtig ist.
In dem sibirischen Straflager Borodok gibt es noch einige überlebende treue Untertanen des Zaren, doch nun ist einer von ihnen unter unbekannten Umständen ermordet worden. Diese Vertrauten des Zaren kennen womöglich als einzige das Versteck eines Teils des Zarengoldes, einer Geldquelle, auf die Stalin angesichts des Beginns des Zweiten Weltkrieges mehr als angwiesen wäre. Pekkala erhält nun die Aufgabe, die Umstände des Todes des Zarenanhängers zu ermitteln, weitestgehend inkognito - als Gefangener getarnt.

Ein Ort, wo die blanke Verzweiflung haust, das ist das Straflager Borodok. Pekkala, das 'Smaragdauge', muss hier einmal mehr seine Zähigkeit und seinen Überlebenswillen unter Beweis stellen, denn die Bedingungen sind mehr als hart. Eisige sibirische Kälte, kaum Nahrung, harte Arbeit - und dazu noch Mitgefangene und Wärter, die Misstrauen und Unberechenbarkeit an den Tag legen.
Vollkommen auf sich allein gestellt, versucht Pekkala im Gefangenenlager an Informationen zur Ermordung des Zarenanhängers zu gelangen, einzig gelegentlich durch Telegramme seines in Moskau verbliebenen Assistenten Kirow unterstützt. Doch diese Telegramme werden abgefangen und bewertet. Durch Stalin höchstselbst. Und dessen Vertrauen in Pekkala bekommt Risse...

Interessante Einblicke in das zaristische wie in das stalinistische Russland gewährt Sam Eastland mit diesem historischen Krimi. In kursiv gehaltener Schrift lässt der Autor immer wieder Rückblenden in die Zeit des letzten Zaren einfließen, die Aufschluss geben über das Geschehen in dem Russland zu Zeiten Stalins. Neben der Einbettung eines zunehmend spannenden Kriminalfalls in diesen historisch authentischen Kontext spart der Roman auch nicht an brutal-realistischer Systemkritik gegenüber beiden genannten Epochen. Ein wirklich gelungener Mix.

Der Charakter des Inspektor Pekkala wird ansatzweise vielschichtig skizziert, doch entsprechend seiner inneren Zurückhaltung erfährt der Leser nur punktuell etwas über Ansichten und Haltungen gegenüber Personen und Ereignissen. Aber auch wenn etwas Geheimnisvolles diesen Mann umwebt, wird doch deutlich, dass Pekkala in seinem Leben viel erfahren hat und dennoch nicht verbittert ist, dass er zur Loyalität neigt ohne verblendet zu sein und dass er ethische Maßstäbe hat, die er keiner Macht der Welt zu opfern bereit ist.

Insgesamt ein geschickt gewobener historischer Krimi, der mir gerade auch durch die unerwarteten Stellen schwarzen Humors wirklich gut gefallen hat.


© Parden





Die Reihe um Inspektor Pekkala von Sam Eastland umfasst bislang folgende Titel:

1. Roter Zar
2. Der Rote Sarg
3. Sibirisch Rot












http://www.droemer-knaur.de/fm/53/thumbnails/303494_407191_Web.jpg.33317640.jpgSam Eastland ist das Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers Paul Watkins, geboren 1964, der sich auch mit literarischen Werken einen Namen gemacht hat. Seinen ersten Roman veröffentlichte er im Alter von sechzehn Jahren. Mit seiner Familie lebt er in Hightstown, New Jersey.

Quelle Text und Bild



Montag, 23. Februar 2015

Behrendt, Michael: Steinefresser


Der SEK-Mann Wolf Schacht kennt Berlin nicht als Party-Metropole, sondern als Moloch: Mord, Bandenkriminalität und Missbrauch prägen seinen Alltag. Schacht will dem Teufelskreis der Gewalt entkommen – und landet so ausgerechnet bei der Mordkommission. 

Mit dem SEK-Veteran Wolf Schacht schafft Autor Michael Behrendt einen Ermittlertypen, der ebenso unbefangen wie knallhart an die Arbeit geht. So wird aus einem Mord, der keiner sein durfte, eine erbarmungslose Schlacht, die hoch in politische Machtzirkel und tief in die Geschichte Deutschlands reicht. Bis Berlin buchstäblich in Rauch aufgeht. Schachts Gegner kämpfen um mehr als Macht, Sex oder Geld. Ihr Kapital sind die Schwächen, Abgründe und Perversionen anderer. 
Schlaft ruhig, Berlinerinnen und Berliner. Oder könnte es sein, dass sie auch Euch schon haben? 

Eine leicht entzündliche Mischung aus Action-Krimi, Spionage-Thriller und Nachtreise in eine untote deutsch- deutsche Vergangenheit. »Steinefresser« ist ein Roman; viele Figuren und Verbrechen gehen allerdings auf tatsächliche Ereignisse zurück.






  • Broschiert: 320 Seiten
  • Verlag: Deutscher Levante Verlag; Auflage: 1., Erstausgabe (10. November 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3943737179
  • ISBN-13: 978-3943737172








 DER EINSAME WOLF...


Ermittlungen in Berlin...


Der SEK-Veteran Wolf Schacht kennt von Berlin vor allem die düsteren Seiten: Mord, Missbrauch, Organisierte Kriminalität. Seine Einheit führt einen ebenso brutalen wie aussichtslosen Krieg. Schacht will dem Teufelskreis der Gewalt entkommen und landet dabei ausgerechnet in der Berliner Mordkommission.
Sein erster Fall, der gar keiner sein darf, zieht ihn in eine schmutzige Affäre, die hoch in politische Machtzirkel reicht  - und tief in die Geschichte Deutschlands: Ost und West. Schachts Gegner agieren eiskalt. Macht, Sex und Geld sind für sie nur Mittel zum Zweck.


Das Gesetz, das Gute konnte man nicht nur mit Moral und Anstand verteidigen, sondern auch mit Mitteln, die nicht erlaubt waren. Schacht war sicher, dass der Staat, der ihm diese Gesetze auferlegte, von ihm insgeheim verlangte, dass er sie manchmal übertrat. Den Rechtsstaat hin und wieder abschaffen, um ihn vor sich selbst zu retten.


Ein harter Kerl ist dieser Wolf Schacht, ein Alphatier, so sagt man wohl. Anerkannt als Anführer in seiner SEK-Truppe aus lauter harten Kerlen, einer für alle, alle für einen. Doch in letzter Zeit kommt Schacht ins Grübeln. Altersmäßig wird er nicht mehr lange mithalten können mit den hohen Anforderungen des SEK. Und wenn er sich anschaut, wohin sein Leben steuert: einsam, gewaltbereit, Alkohol in allen Lebenslagen - ist er sich nicht mehr sicher, ob es das ist, was er wirklich will.
Als er die Möglichkeit erhält, zwei Monate als Praktikant in einer Berliner Mordkommission zu hospitieren, greift er zu. Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, sich umzuorientieren?


Man musste sich immer noch vom 'polizeilichen Gegenüber' unterscheiden, wie es hieß. Manchmal fehlte nicht viel - manchmal überschritten sie auch diese Grenze.


Gleich sein erster Fall ist gar keiner. Wird zumindest behauptet. Ein Personenschützer und ehemaliger Kollege Schachts wird erschossen in seinem Auto aufgefunden, Selbstmord vermutlich. Schnell wird den untersuchenden Mordkommissaren nahegelegt, die Akte zu schließen, schließlich der Fall dem Staatsschutz übergeben.
Auch wenn Schacht keinerlei Erfahrungen in Ermittlungsarbeit hat, ahnt er - offenbar als einziger - dass hier etwas nicht stimmt. Und als dann noch ein Mitarbeiter der Stasi-Unterlagen-Behörde sowie ein schwuler Politiker ums Leben kommen und auch diese Mordfälle inszeniert wirken, ist Schacht klar, dass die drei Fälle irgendwie zusammenhängen müssen. Nur wie? Sein Jagdinstinkt ist geweckt.


Wer in dieser Stadt glaubte wirklich, dass man Menschen zur Ausübung von Gewalt ausbilden konnte, ohne dass die jemals über die Stränge schlugen? Der Exzess war in Wahrheit kalkuliert. Und zum Berufsalltag geworden.


Warum konnte mich dieser Krimi nicht wirklich überzeugen? Es gab durchaus interessante Themen und Hintergründe, die hier immer wieder aufblitzten, und auch die Figur Wolf Schacht ist durchaus interessant, wenn auch nicht sympathisch. Aber die Punkte 'roter Faden' und 'Glaubwürdigkeit' kommen mir hier doch etwas zu kurz.

Zum einen springt der Roman, sicher auch bedingt durch die meist kurzen Kapitel, zum Teil sehr: Sprünge in Zeit, Handlung, Themen, Personen, Zusammenhängen, die mich gelegentlich verwirrten und mich vor die Wahl stellten, entweder die vergangenen Seiten noch einmal nachzulesen oder aber einfach weiterzulesen in der Hoffnung, dass sich das ganze schließlich logisch erschließen würde. Das war aber nicht immer der Fall. Vielleicht wären hier weniger Hintergründe mehr gewesen, die dafür konsequenter dargelegt und ausgebaut. So blieb vieles nur angerissen und z.T. bis zum Ende offen.
Zum anderen finde ich es wenig glaubwürdig, dass jemand, der von Ermittlungsarbeit keine Ahnung hat und nur Zielstrebigkeit, Menschenverstand und Härte in die Waagschale werfen kann, es nicht nur alleine mit drei Mordfällen gleichzeitig aufnimmt, sondern sich auch noch erfolgreich gegen massive Widerstände ganz besonderer Art durchsetzt, und das gleich von verschiedenen Seiten. Und es gab einiges, was ich nicht verstanden habe, so z.B. weshalb er von einigen Menschen unter der Hand ermutigt und unterstützt wurde, in diesen Fällen zu ermitteln. Was sollte er aufdecken, das sie nicht selbst aufdecken konnten?


Es gab keinen direkten Anlass für das, was er in sich spürte: Tatendrang und Aggressivität. Er hatte eine seltsame Wut in sich. Diese Wut, vor der er Angst hatte, weil sie einfach ganz von selbst über ihn kam. Und weil er sie nicht kontrollieren wollte.

Doch neben diesen eher negativen Aspekten hat mich der Roman durchaus unterhalten. Er führt an zahlreiche Berliner Schauplätze, wobei man merkt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Er zeigt auch das Verhältnis zwischen den einzelnen Polizeiabteilungen auf, das keineswegs immer offen und von Vertrauen geprägt ist. Und er bietet einen durchaus interessanten Charakter mit dem harten Wolf Schacht, der wohl noch zwei weitere Bände über Zeit und Gelegenheit erhalten wird, sich zu entwickeln, denn geplant ist eine Trilogie.
Das ist auch gut so, denn das Ende lässt den Leser echt am ausgestreckten Arm verhungern. Verdammt: wie geht es weiter?!


© Parden





 


 Ich danke dem Levante-Verlag ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

 


 













Quelle
Seit seinem 18. Lebensjahr arbeitet Michael Behrendt als Journalist. Schon damals begann er mit investigativen Recherchen. Er schrieb unter anderem für 'Bild', 'BZ' und leitet heute als Chefreporter die Polizeiredaktion der 'Berliner Morgenpost'. Behrendt, dessen Vater ebenfalls Journalist war, kam 1969 in Berlin-Spandau zur Welt. Als Kriegsberichterstatter reiste er unter anderem nach Bosnien, Afghanistan, Ruanda und Nordirland.
2011 erhielt er gemeinsam mit Kollegen den 'Wächterpreis der deutschen Tagespresse'. Das Team hatte Fälle von sexuellem Missbrauch an einer Berliner Schule öffentlich gemacht und damit eine Welle von Enthüllungen ausgelöst. Behrendt ist leidenschaftlicher Kampfsportler. Aus seiner langjährigen Arbeit verfügt er über Insiderkenntnisse aus der Polizeiszene und zu ungelösten Kriminalfällen. Einige davon verarbeitet Behrendt in seinem vorliegenden Kriminaldebüt: 'Steinefresser'.


► aus dem Klappentext zu 'Steinefresser'
► weitere interessante Informationen bei Wikipedia.de 

Sonntag, 22. Februar 2015

Yousafzai, Malala: Ich bin Malala


Am 9. Oktober 2012 wird die junge Pakistanerin Malala Yousafzai auf ihrem Schulweg überfallen und niedergeschossen. Die Fünfzehnjährige hatte sich den Taliban widersetzt, die Mädchen verbieten, zur Schule zu gehen. Wie durch ein Wunder kommt Malala mit dem Leben davon.
Als im Herbst 2013 ihr Buch "Ich bin Malala" erscheint, ist die Resonanz enorm: Weltweit wird über ihr Schicksal berichtet. Im Juli 2013 hält sie eine beeindruckende Rede vor den Vereinten Nationen. Barack Obama empfängt sie im Weißen Haus, und im Dezember erhält sie den Sacharow-Preis für geistige Freiheit, verliehen vom Europäischen Parlament. Malala Yousafzai lebt heute mit ihrer Familie in England, wo sie wieder zur Schule geht. 2014 erhält sie den Friedensnobelpreis.










  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
  • Verlag: Droemer HC (8. Oktober 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzer: Sabine Längsfeld, Margarete Längsfeld, Elisabeth Liebl
  • ISBN-10: 3426276291
  • ISBN-13: 978-342627629









 RECHT AUF BILDUNG...


Malala mit Friedensnobelpreis geehrt...

Das überlebte Attentat ist es, das Malala weltbekannt machte. Auch ohne dieses Buch gelesen zu haben, wusste ich, dass dieses junge Mädchen sich den Taliban entgegengestellt hatte und weiter zur Schule ging, obwohl dies nur Jungen gestattet war. Doch erst die Lektüre des Buches ließ mich die Zusammenhänge erkennen und die Zustände Pakistans, wie sie Malala in ihrer Kindheit erlebt hat.


Meine Träume können sie nicht erschießen. Meine Überzeugungen können sie nicht töten.



Kein Mensch wird als Widerstandskämpfer geboren. Doch der Wunsch nach Lernen und Begreifen ist dem Menschen immanent. Malala hatte das Glück, einen sehr engagierten Vater zu haben. Einen Vater, der selbst eine Schule leitete, eine Mädchenschule. Und der sich selbst stets dafür einsetzte, dass wie alle Mädchen auch seine Tochter in den Genuss von Bildung kam.


Ich habe das große Glück, Tochter eines Vaters zu sein, der meine Freiheit im Denken und Reden respektiert und mich an seiner Friedensinitiative teilhaben ließ, und einer Mutter, die nicht nur mich, sondern auch meinen Vater in unserer Kampagne für Frieden und Bildung unterstützte.


Bereits im Alter von zehn Jahren begann das engagierte Mädchen damit, sich für das Recht auf Bildung einzusetzen. Seit Januar 2009, als sie elf Jahre alt war, berichtete Malala auf einer Webseite der BBC in einem Blog-Tagebuch unter dem Pseudonym Gul Makai über Gewalttaten der pakistanischen Taliban im Swat-Tal.
Ihr Blog wurde schnell in Pakistan bekannt und schließlich ins Englische übersetzt. Im Jahr 2011 wurde ihr Pseudonym aufgedeckt, als sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert wurde. Sie bekam den Preis damals nicht, worauf die Regierung Pakistans einen jährlichen Nationalen Friedenspreis der Jugend stiftete, der ihr verliehen und im Dezember 2011 nach ihr benannt wurde.


Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern...


Malala schildert in einfacher aber deutlicher Sprache ihr Leben im Swat-Tal und die Einschränkungen, die sie und andere durch die Taliban erfuhren. Ihre Gedanken dazu, ihre Gefühle, ihre Entscheidungen, ihre Erkenntnisse, ihre Entwicklung.
Was hierzulande selbstverständlich scheint, ist an anderen Orten der Welt  beschnitten und muss hart erkämpft werden, oftmals in einem aussichtslos scheinenden Kampf. Dies ist es, was das Buch deutlich macht. Aber auch die Botschaft: der Kampf um Bildung ist notwendig und lohnenswert.


Lasst uns zu unseren Büchern und Stiften greifen. Das sind unsere mächtigsten Waffen.


Das Leben vor dem Attentat nimmt einen Großteil des Buches ein. Aber auch die Geschehnisse danach werden geschildert, in einem Anhang spezifische Begriffe erläutert, die Geschichte Pakistans aufgezeigt, und es findet sich die Rede vor den Vereinten Nationen 2013 abgedruckt.
Insgesamt ein stimmiges Konzept, das mich denken lässt, dass sich vor allem auch Schülerinnen und Schüler weltweit mit dem Buch befassen sollten, damit das Recht auf Bildung immer mehr in seiner großen Bedeutung für alle Menschen erkannt und anerkannt wird.

In Pakistan gilt Malala seit dem Erscheinen ihres Buches als 'Verräterin', als Teil einer ausländischen Verschwörung gegen das Land. Ob sie je in ihre Heimat zurückkehren können wird, erscheint in diesem Zusammenhang mehr als fraglich...


Das Sprichwort 'Der Stift ist mächtiger als das Schwert' hat recht. Die Extremisten hatten und haben Angst vor Büchern und Stiften. Sie fürchten sich vor der Macht der Bildung.


Malala jedenfalls möchte nicht als das Mädchen in Erinnerung bleiben, dem die Taliban in den Kopf geschossen haben, sondern als das Mädchen, das für das Recht auf Bildung kämpft. Wer dieses Buch gelesen hat, der wird sie so sehen.


© Parden







Yousafzai, Malala: Malala. Meine Geschichte (Hörbuch)


Am 9. Oktober 2012 wird die junge Pakistanerin Malala Yousafzai auf ihrem Schulweg überfallen und niedergeschossen. Die Fünfzehnjährige hatte sich den Taliban widersetzt, die Mädchen verbieten, zur Schule zu gehen. Wie durch ein Wunder kommt Malala mit dem Leben davon.
Als im Herbst 2013 ihr Buch "Ich bin Malala" erscheint, ist die Resonanz enorm: Weltweit wird über ihr Schicksal berichtet. Im Juli 2013 hält sie eine beeindruckende Rede vor den Vereinten Nationen. Barack Obama empfängt sie im Weißen Haus, und im Dezember erhält sie den Sacharow-Preis für geistige Freiheit, verliehen vom Europäischen Parlament. Malala Yousafzai lebt heute mit ihrer Familie in England, wo sie wieder zur Schule geht. 2014 erhält sie den Friedensnobelpreis.




  • Audio CD (9. Januar 2015)   Zur Bestellung
  • Anzahl Disks/Tonträger: 1
  • Format: MP3 Audio
  • Sprecherin: Leonie Landa
  • Label: Jumbo Neue Medien (DA Music)
  • ASIN: B00Q9L7AUM








 RECHT AUF BILDUNG...


Malala mit Friedensnobelpreis geehrt...

Das überlebte Attentat ist es, das Malala weltbekannt machte. Auch ohne dieses Hörbuch zu kennen wusste ich, dass dieses junge Mädchen sich den Taliban entgegengestellt hatte und weiter zur Schule ging, obwohl dies nur Jungen gestattet war. Doch erst die Lektüre des Buches ließ mich die Zusammenhänge erkennen und die Zustände Pakistans, wie sie Malala in ihrer Kindheit erlebt hat.


Meine Träume können sie nicht erschießen. Meine Überzeugungen können sie nicht töten.



Kein Mensch wird als Widerstandskämpfer geboren. Doch der Wunsch nach Lernen und Begreifen ist dem Menschen immanent. Malala hatte das Glück, einen sehr engagierten Vater zu haben. Einen Vater, der selbst eine Schule leitete, eine Mädchenschule. Und der sich selbst stets dafür einsetzte, dass wie alle Mädchen auch seine Tochter in den Genuss von Bildung kam.


Ich habe das große Glück, Tochter eines Vaters zu sein, der meine Freiheit im Denken und Reden respektiert und mich an seiner Friedensinitiative teilhaben ließ, und einer Mutter, die nicht nur mich, sondern auch meinen Vater in unserer Kampagne für Frieden und Bildung unterstützte.


Bereits im Alter von zehn Jahren begann das engagierte Mädchen damit, sich für das Recht auf Bildung einzusetzen. Seit Januar 2009, als sie elf Jahre alt war, berichtete Malala auf einer Webseite der BBC in einem Blog-Tagebuch unter dem Pseudonym Gul Makai über Gewalttaten der pakistanischen Taliban im Swat-Tal.
Ihr Blog wurde schnell in Pakistan bekannt und schließlich ins Englische übersetzt. Im Jahr 2011 wurde ihr Pseudonym aufgedeckt, als sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert wurde. Sie bekam den Preis damals nicht, worauf die Regierung Pakistans einen jährlichen Nationalen Friedenspreis der Jugend stiftete, der ihr verliehen und im Dezember 2011 nach ihr benannt wurde.


Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern...


Malala schildert in einfacher aber deutlicher Sprache ihr Leben im Swat-Tal und die Einschränkungen, die sie und andere durch die Taliban erfuhren. Ihre Gedanken dazu, ihre Gefühle, ihre Entscheidungen, ihre Erkenntnisse, ihre Entwicklung.
Was hierzulande selbstverständlich scheint, ist an anderen Orten der Welt  beschnitten und muss hart erkämpft werden, oftmals in einem aussichtslos scheinenden Kampf. Dies ist es, was das Buch deutlich macht. Aber auch die Botschaft: der Kampf um Bildung ist notwendig und lohnenswert.


Lasst uns zu unseren Büchern und Stiften greifen. Das sind unsere mächtigsten Waffen.


Das Leben vor dem Attentat nimmt einen Großteil des Hörbuches ein. Aber auch die Geschehnisse danach werden geschildert, in einem Anhang spezifische Begriffe erläutert, die Geschichte Pakistans aufgezeigt, und es findet sich die Rede vor den Vereinten Nationen 2013 abgedruckt.
Insgesamt ein stimmiges Konzept, das mich denken lässt, dass sich vor allem auch Schülerinnen und Schüler weltweit mit dem Buch befassen sollten, damit das Recht auf Bildung immer mehr in seiner großen Bedeutung für alle Menschen erkannt und anerkannt wird.

In Pakistan gilt Malala seit dem Erscheinen ihres Buches als 'Verräterin', als Teil einer ausländischen Verschwörung gegen das Land. Ob sie je in ihre Heimat zurückkehren können wird, erscheint in diesem Zusammenhang mehr als fraglich...


Das Sprichwort 'Der Stift ist mächtiger als das Schwert' hat recht. Die Extremisten hatten und haben Angst vor Büchern und Stiften. Sie fürchten sich vor der Macht der Bildung.


Malala jedenfalls möchte nicht als das Mädchen in Erinnerung bleiben, dem die Taliban in den Kopf geschossen haben, sondern als das Mädchen, das für das Recht auf Bildung kämpft. Wer diesesHörbuch kennt, der wird sie so sehen.



Leonie Lander gibt Malala mit dem Hörbuch eine Stimme, meist passend zu dem Gelesenen, stellenweise etwas runtergelesen, insgesamt aber nimmt man ihr das Gesagte ab. In jedem Fall aber ein interessantes Hörerlebnis!



© Parden









Hiermit danke ich 'Blogg dein Buch' sowie dem JUMBO Verlag für die Möglichkeit, diesem Hörbuch lauschen zu dürfen!







Mittwoch, 18. Februar 2015

Hooper, Emma: Etta and Otto and Russell and James


'Writing that easily equals that of the Booker-winning Richard Flanagan...[and] as readable and gripping as any thriller.' - The Times

I've gone. I've never seen the water, so I've gone there. I will try to remember to come back.Etta's greatest unfulfilled wish, living in the rolling farmland of Saskatchewan, is to see the sea. And so, at the age of eighty-two she gets up very early one morning, takes a rifle, some chocolate, and her best boots, and begins walking the 2, 000 miles to water. Meanwhile her husband Otto waits patiently at home, left only with his memories. Their neighbour Russell remembers too, but differently - and he still loves Etta as much as he did more than fifty years ago, before she married Otto.






  • Gebundene Ausgabe: 288 Seiten        Zur Bestellung
  • Verlag: Fig Tree (29. Januar 2015)
  • Sprache: Englisch
  • ISBN-10: 0241003326
  • ISBN-13: 978-0241003329











 EINE REISE ZUM MEER...


Cows on Saskatchewan Prairie




 'I've gone. I've never seen the water, so I've gone there. I will try to remember to come back.'


Ettas größter Wunsch ist es, einmal in ihrem Leben das Meer zu sehen. Sie lebt mit ihrem Mann Otto und ihrem Nachbarn Russell in einem kleinen Dorf auf hügeligem Farmland, Saskatchewan, mitten in Kanada. Doch nun, im Alter von 82 Jahren, beginnt Etta dement zu werden - und bevor sie auch noch ihren letzten Lebenstraum vergisst, macht sie sich auf den Weg.
Eines Morgens in aller Frühe lässt sie ihrem Mann einen Brief auf dem Küchentisch zurück, und geht, bepackt mit wenigen Kleinigkeiten, etwas Schokolade, ihren festesten Schuhen und einem Gewehr, einfach los. Richtung Osten. Richtung Meer. Ohne Angst davor, dass dies über 2000
Meilen sind...


'Maybe I should go away, said Etta. A place for people who forget themselves. --- But I remember, said Otto. If I remember and you forget, we can balance, surely.'


Und Otto lässt Etta ziehen. Er macht sich nicht panisch auf die Suche nach ihr, schaltet keine Anzeigen, ruft keine Nachbarn um Hilfe an - er lässt Etta ihren Traum. Und tröstet sich mit dem, was von ihr übrig ist. Ihre handgeschriebenen Rezeptkarten beispielsweise, von denen er viele zu kosten bekam im Laufe ihres gemeinsamen Lebens. Nun ist es an ihm, sich anhand der Rezeptkarten durch die Tage zu hangeln, voll der Gedanken, doch immer mit dem köstlichen Geschmack von Ettas Rezepten auf den Lippen.
Und Russel, der Nachbar - ebenso alt wie die beiden. Und seit über fünfzig Jahren verliebt in Etta. Er hält die Untätigkeit nicht aus. Er begibt sich auf die Suche nach Etta. Oder ist es nicht viel mehr eine Suche nach sich selbst?


'It's terrible, to just give up. It's horrible (...) It makes me want to do things and never stop doing. If we're doing we're living and if we're living we're winning, right?'


Ein wundervoll poetisches Buch präsentiert Emma Hooper hier, schlicht in der Aufmachung, aber wortgewaltig und mit unglaublich viel Text zwischen den Zeilen. So wie der Rhythmus des Meeres, dessen Wellen sich bedächtig vor und zurück bewegen, so bewegt sich auch dieser Roman. Berichtet von der Gegenwart, mal aus der Sicht Ettas, mal aus der Ottos, mal aus der von Russell - um dann gleich wieder in die Vergangenheit zu gleiten, die deutlich macht, unter welchen Umständen sich die drei kennengelernt haben, wie der Krieg alles verändert hat, und wie sehr der ewige Staub der Gegend das Leben bestimmt.
Der Roman einer Reise, bepackt mit Lebensträumen, Liebe, Freundschaft, Erinnerungen und Vergessen. Ein Roman, der viele Botschaften transportiert, unaufdringlich, voller Metaphern, auch ein Stück mystisch - und offen für Interpretationen, vor allem am Ende. Aber letztlich ein Ende, das mir passend erscheint für diese Geschichte.


'We have good days and bad days. You told me, once, to just remember to breathe. As long as you can do that, you're doing something Good, you said. Getting rid of the old and letting in the new. And, therefore, moving forward. Making progress. That's all you have to do to move forward, sometimes, you said, just breathe (...) I am just writing to tell you: I am here, don't worry, I am here, breathing, waiting.'

Nicht ganz leicht fiel mir die englische Lektüre, wobei es nicht so sehr die Worte an sich waren, die mir teilweise Schwierigkeiten bereiteten, sondern vielmehr die zahlreichen Metaphern und der Text zwischen den Zeilen, der gleichzeitig transportiert wurde.
Dennoch fand ich es wirklich bereichernd, den Text in der Originalsprache zu lesen, weil er so exakt das vermittelt, was die Autorin mitteilen wollte, ohne einen Tribut an eine womöglich unzureichende Übersetzung zu zollen. Es gibt Texte, bei denen ich mir vorstellen kann, dass es ein Gewinn ist, sie in der Originalsprache zu lesen. Dieser Roman gehört in jedem Fall dazu.

Ein Roman, der berührt, nachdenklich stimmt, aber letztlich voller Hoffnung und Lebensfreude ist und ermutigt, auch eigene Lebensträume nicht zu vergessen. Niemals ist es zu spät dazu.


© Parden











Hiermit danke ich 'Blogg dein Buch' sowie dem Verlag Penguin Random House UK für die Möglichkeit, dieses Buch lesen zu dürfen!











 Emma Hooper's inspiration for her first novel...



 'Edge of the world' - a song inspired by Etta and Otto and Russell and James...








Emma HooperRaised in Alberta, Canada, Emma Hooper brought her love of music and literature to the UK, where she received a doctorate in Musico-Literary studies at the University of East-Anglia and currently lectures at Bath Spa University. A musician, Emma performs as the solo artist Waitress for the Bees and plays with a number of bands. She lives in Bath, UK, but goes home to Canada to cross-county ski whenever she can.
Etta and Otto and Russell and James is her first novel. 

Quelle Text und Bild

Dienstag, 17. Februar 2015

Dehe & Engstler: Ein starkes Team




Es war im Juni 2014, als ich das Buch "Auflaufend Wasser" von Astrid Dehe und Achim Engstler las und die Novelle hier bei Litterae Artesque vorstellte.
Astrid Dehe und Achim Engstler
Diese Rezension war die Brücke, die zu einem Facebook - Kontakt zu Achim Engstler führte. Zunächst blieb es bei einem gelegentlichen Austausch von Nachrichten, bis ich das nächste Buch von Achim Engstler und Astrid Dehe, nämlich "Nagars Nacht", gelesen hatte.
Da das Internet ja die tolle Möglichkeit bietet, auch über weite Entfernungen (Achim Engstler wohnt in Friesland) Kontakte quasi in "Echtzeit" zu pflegen, nahm ich mir ein Herz und fragte ihn per Facebook geradeheraus, ob ich nicht einmal ein Interview für unseren Blog mit ihm und Astrid Dehe führen könnte. Gedacht hatte ich dabei an ein Interview per Email.
Aus dieser Idee heraus entstand dann das nachfolgende Exclusiv-Interview mit den beiden sympathischen Autoren, das, kaum hatte ich es zu hoffen gewagt, dann sogar bei einem persönlichen Treffen stattfinden konnte! Denn, wie der Zufall es wollte, wohnt und lebt Astrid Dehe nur ca. 45 Autominuten von meiner Heimatstadt Unna entfernt, und da die beiden ohnehin regelmäßige Arbeitstreffen abhalten, waren sie so freundlich, etwas Zeit für mich "freizuschaufeln", wie Astrid Dehe es in Ihrer Mail an mich nannte.
Ein Termin war dann schnell gefunden, und am Freitag, den 13.02.2015, war es dann soweit.
Amelsbüren ist ein kleines, beschauliches Örtchen in der Nähe von Münster. Hier hatten die beiden ein nettes Lokal ausgesucht, wo das Interview stattfinden sollte.
Interviews hatte ich (beruflich und als Lokalpolitiker) schon einige mitgemacht, aber noch nie in der Rolle des Interviewers.
Aber, so dachte ich mir, was soll´s, ich habe in meinem Beruf als Polizeibeamter schon etliche Vernehmungen durchführen müssen, und das ist ja schließlich auch immer so eine Art von Interview, oder etwa nicht? In beiden Fällen versucht man schließlich, an Informationen zu kommen!
Einziger Unterschied: Auf eine Belehrung über ihre Rechte konnte ich in diesem Falle vor Beginn der Befragung verzichten!
Aber um es gleich vorweg zu sagen:
Frau Dehe und Herr Engstler erwiesen sich als ausgesprochen nette Leute, die sich sehr aufgeschlossen zeigten und es mir leicht gemacht haben, indem sie durch ihre freundliche Art erst gar keine Nervosität bei mir aufkommen ließen.
Als ich am Treffpunkt etwa 15 Minuten vor der verabredeten Zeit eintraf, saßen die beiden schon an einem Tisch, und ich konnte sie durch ein Fenster bereits von draußen sehen.
Also nichts wie rein.
Begrüßung und gegenseitige Vorstellung.
Dann:
Aufwärmphase bei Mineralwasser, Apfelsaftschorle, Kaffee und Cappuchino.
Leichtes "Abtasten", Smalltalk.
Ich merke: Schnell entsteht eine wirklich lockere Gesprächsatmosphäre.
Ich spüre: Da ist Neugierde auf beiden Seiten.
Und Sympathie.
Was jetzt kommt, ist für mich wie ein Lehrstück:
Bereits im Vorgespräch erfahre ich eine Menge.
Aber ich habe ja noch 20 vorbereitete Fragen im Gepäck, hole also mein Konzeptpapier aus dem Rucksack und frage, ob wir beginnen sollen.
Zustimmung.
Also beginne ich mit meinen Fragen und stelle schon bald fest: Mein Konzept, Frage für Frage durchzuarbeiten, funktioniert nur bedingt. Das Interview (die Vernehmung hi hi) gerät mehr zu einem angeregten Gespräch, weniger zu einer Fragestunde. Manchmal fallen mir spontan zusätzliche Fragen ein, im Gespräch ergibt sich fast zwangsläufig die eine oder andere Verzweigung, ich vergesse oft, in der Hitze des "Gefechts", mir Notizen zu machen. Achim Engstler schafft es, die Antworten auf viele meiner Fragen vorwegzunehmen, bevor ich sie überhaupt gestellt habe. Das kann nur heißen, dass ich mit meinen vorbereiteten Fragen gar nicht so daneben liege!
Zum Glück habe ich ein recht gutes Gedächtnis, kenne mich mit solchen Situationen aus. Manches notiere ich mir dann doch, aber vieles behalte ich im Gedächtnis und schreibe es später als Gedächtnisprotokoll nieder.
Mittlerweile bin ich mit meinem Fragenkatalog völlig aus der Reihenfolge geraten. Am Ende gebe ich es fast auf, mich daran zu halten, nutze die Blätter nur noch als Notizzettel und als Gedächtnisstütze, um nichts von dem zu vergessen, was mir wichtig erschien.
Zwischendurch kommen die Speisekarten, und wir bestellen erstmal, lösen uns aus der Interviewsituation. Dann, beim Essen, führen wir wieder ein lockeres Gespräch, ich kann vieles noch einmal nachfragen, vertiefen.
Astrid Dehe und Achim Engstler sind zwei Menschen, in deren Gegenwart, im Dialog mit ihnen, die Zeit wie im Fluge vergeht.
Nach dem Essen sind bereits schon gut zwei Stunden um, und wir setzen das unterbrochene Interview fort. Ich habe gerade mal ein Drittel meiner Fragen gestellt.
Also erhöhe ich die Schlagzahl, und die beiden halten mit.
Mit Begeisterung erzählen sie mir von ihrem neuesten Buchprojekt.
Ich höre fasziniert zu und stelle immer wieder fest:
Die beiden verfügen über eine ausgezeichnete Bildung:
Kein Wunder, sind ja beide Akademiker, denke ich.
Dennoch: Kein Hinweis auf "abgehoben sein", geschweige denn auf Arroganz. Ganz normale Menschen, mit einem hohen Bildungsniveau, offenbar ehrlich begeistert von ihrer Arbeit und ganz offensichtlich begabt, Menschen für sich einzunehmen.
Und mit Phantasie. Das alles sind gute Voraussetzungen für ihr Metier!
Nebenbei erfahre ich, dass die beiden mittlerweile regelmäßig Gäste bei Litterae Artesque sind. Das fasse ich als Kompliment auf!
Beiläufig fällt die Bemerkung, dass beide neugierig "auf mich" waren. So unterhalten wir uns auch über mich, über Anne Parden und Uwe Rennicke, über unseren Blog, über meinen Beruf.
Jetzt werde ich als ebenfalls interviewt, empfinde es aber gar nicht so. Das, was ich sehe, ist: ehrliches Interesse.
Wir fassen gemeinsam ein erneutes Treffen im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse in´s Auge.
Ich sehe auf die Uhr - gut 3 Stunden sitzen wir jetzt zusammen, und keine davon war langweilig! Aber nun sind alle Fragen beantwortet.
Als wir uns trennen habe ich das Gefühl, ich verabschiede mich von Freunden.

Und hier das Interview:


15 Fragen an die Autoren von Auflaufend Wasser und Nagars Nacht, Astrid Dehe und Achim Engstler:

Ein Interview

Guten Tag Frau Dehe, Herr Engstler. Ich freue mich sehr, dass Sie sich die Zeit für dieses exclusive Gespräch nehmen. Die Leser des Blogs Litterae Artesque sind sicher neugierig, etwas über die Autoren von Auflaufend Wasser und Nagars Nacht zu erfahren.

 Frage 1

Autorenteams sind eher selten. Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit?

Dehe (lachend):
Das ist eine lange Geschichte. Wollen Sie die kurze oder die lange Fassung?

 Das überlasse ich Ihnen!

Dehe:
Nun, Achim und ich sind uns vor 25 Jahren bei einem Seminar über den Schriftsteller Robert Musil (Der Mann ohne Eigenschaften) begegnet und seitdem befreundet. Unsere schriftstellerische Zusammenarbeit begann dann aber erst Anfang 2008 mit unserem Buch Kafkas komische Seiten (erschienen 2011 beim Steidl Verlag).

Engstler:
Uns verbindet, neben vielem anderen, die Liebe zu den Werken Franz Kafkas.

 Zwischenfrage:
Erzählen Sie uns etwas über Ihre Vita?

Dehe:
Ich habe nach einem Studium der Fächer Deutsch und Kath. Theologie Tätigkeiten als Journalistin und Übersetzerin ausgeübt; außerdem war ich Lehrerin an verschiedenen Schulen, zuletzt als Oberstudienrätin in Münster. Ich lebe in der Nähe von Münster.

Engstler:
Nach einem Studium der Fächer Deutsch, Philosophie, Pädagogik und Publizistik folgten Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten; seit 1997 war ich freiberuflich tätig als Autor und Dozent in der Erwachsenenbildung sowie Leiter eines Bildungswerkes.
Ich lebe in Friesland.

 Was sind die Vorteile, wenn man im Team arbeitet?

Engstler:
Man ergänzt sich. Wir lernen viel voneinander!

Dehe:
Ja, und wir sind sehr analytisch bei der Auswertung unseres Quellenmaterials. Da ergänzen wir uns. Auch die Recherchen zu einem neuen Buch sind ja teils sehr aufwändig. Aber eigentlich gehen wir nicht wirklich arbeitsteilig vor. Es ist zum Beispiel so gut wie nie der Fall, dass wir vorher festlegen, wer welchen Beitrag zu einem Buch leistet. Das gilt übrigens auch beim Schreiben!

 Frage 2

Kafkas dunkle Augen ist der Titel Ihres neuesten Buches, das vor wenigen Tagen erst erschienen ist. An dieser Stelle sage ich herzlichen Dank für das signierte Belegexemplar, dass Sie mir am Anfang unseres Gespräches überreicht haben!
Sie haben damit bereits Ihr zweites Buch zum Thema Kafka vorgelegt. Woher rührt Ihre Affinität zu Franz Kafka?

Dehe:
Ich bin Kafka-Fan seit meiner Schülerzeit.

 Engstler (dem man die Begeisterung und große Sachkenntnis für dieses Thema deutlich anmerkt): Ja, ich bin auch bereits seit meiner Schulzeit begeisterter Kafka-Leser und habe mich seitdem intensiv mit seinen Werken beschäftigt. Die Beschäftigung mit Kafkas Werk führte natürlich zum Studium herausragender Kafka-Biografien, insbesondere der von Reiner Stach, mit dem wir mittlerweile persönlich befreundet sind. Engeren Kontakt haben wir auch zu Peter Staengle, einem der Herausgeber der im Stroemfeld Verlag erscheinenden historisch-kritischen Kafka-Ausgabe.

 Sind Sie Kafka-Experten?

 (Beide sehen sich zweifelnd an).

Dehe:
Wir sind Kafka-Autoren.

 Engstler:
Wir wollen uns Kafka und seinem Werk auf erzählerische Weise nähern, dabei aber das akademische Niveau nicht unterschreiten.

 Dann beantworte ich diese Frage aus meiner Sicht und an Ihrer Stelle mit einem Ja!
Aber lassen wir das. Wenden wir uns lieber der nächsten Frage zu...

 Frage 3:

Kafkas Werke zählen zur Weltliteratur, aber sie gelten beim "Durchschnittsleser" allgemein als schwierig und sind geprägt von einer düsteren Atmosphäre und einer pessimistischen Weltsicht des Autors.
Besitzt Kafka auch eine humoreske Seite?

Dehe und Engstler (fast gleichzeitig):
Lesen Sie unser Buch "Kafkas komische Seiten". Insbesondere das Vorwort!

 Frage 4:

Frage 3 bezieht sich insbesondere auf den "schlechtesten Heiratsantrag aller Zeiten", den Franz Kafka an seine langjährige Verlobte richtete und von dem uns der Autor Florian Illies in seinem Buch: "1913: Der Sommer des Jahrhunderts" berichtet.
Diese Anekdote wirkt aus heutiger Sicht eher unfreiwillig komisch.
War Franz Kafka depressiv?

Engstler (nachdenklich):
Nein, sicher nicht im klinischen Sinn.
Wenn Sie seine Biografie studieren, dann entsteht eigentlich eher das Bild eines humorvollen und lebensbejahenden Mannes vor unseren Augen.
(Denkt nochmals nach, und dann mit Nachdruck):
Nein, Franz Kafka war keinesfalls depressiv!

 Frage 5:

Verlassen wir das Thema Franz Kafka.
Meine erste Begegnung mit Astrid Dehe und Achim Engstler hatte ich bei der Lektüre der Novelle "Auflaufend Wasser".
Wie entstand die Idee zu dieser Novelle?

Engstler:
Das war hauptsächlich Astrids Verdienst.

Dehe:
Ja, als ich bei einem Ferienaufenthalt auf Baltrum von der tragischen Geschichte des Tjark Evers erfuhr und im Inselmuseum in einer Glasvitrine das dort ausgestellte Original seines Notizheftes mit den letzten handschriftlichen Eintragungen an seine Verwandten sah, war ich fasziniert.
Danach ließ mich das Thema nicht mehr los...

Engstler:
Dennoch war es ein langer und schwieriger Weg, z.B. Einsicht in das Büchlein nehmen zu können.
Zumal die Nachkommen der Familie Evers, die nicht mehr auf Baltrum ansässig ist, wenig Interesse an der literarischen Aufbereitung zeigten...

Astrid Dehe und Achim Engstler während des Interviews mit dem TinSoldier
Frage 6:

Dichterfürst Goethe charakterisierte die literarische Form der Novelle treffend als die Erzählung einer "sich ereigneten unerhörten Begebenheit".
Wie ist es Ihnen gelungen, sich so hautnah in die "unerhörte Begebenheit" rund um die Geschichte des Tjark Evers hinein zu fühlen?

Dehe:
Wir arbeiten, wie gesagt, sehr analytisch. Als wir das Original endlich sehen durften und alle Eintragungen lesen konnten (im Museum sieht man ja nur einen kleinen Ausschnitt von 2 Seiten), stellten wir fest, dass die Einträge in dem Büchlein nicht in einer chronologischen Reihenfolge auftauchten. Das konnte nur bedeuten: Tjark Evers hat sein Schreibheft mehrfach in seine Tasche gesteckt, nachdem er glaubte, fertig zu sein und alle Eintragungen vorgenommen zu haben. Wenn er es dann wieder hervorholte, weil  es ihm wichtig war,  in diesen dramatischen letzten Minuten seines Lebens noch etwas hinzuzufügen, dann  schlug er offenbar das Büchlein an beliebiger Stelle wieder auf und schrieb. So finden sich zwischen seinen Eintragungen teilweise leere Seiten und die Chronologie der Eintragungen entspricht nicht der zeitlichen Reihenfolge, in der sie geschrieben wurden.
Das Schriftbild, anfangs noch in schöner Schreibschrift mit großen Buchstaben, verändert sich bei den späteren Eintragungen zusehends: Die Schrift wird immer kleiner, die Handschrift zittriger.
Den "Schlusspunkt" setzte Tjark Evers schließlich mit einer endgültigen Geste, indem er sein Büchlein mit dem Bleistift zusammen in die Zigarrenkiste steckte:
Jetzt gab es nichts mehr zu schreiben!

Engstler:
Daraus, und aus allem was wir wissen, ließ sich für uns ein Bild zusammensetzen, wie die letzten Minuten im Leben des Tjark Evers gewesen sein mochten: In der kalten, ansteigenden Flut im  nur 1 Grad kaltem Wasser stehend, seine Abschiedszeilen an die Familie zu richten, den Tod vor Augen...

Dehe:
Ja, aus dem sich verändernden Schriftbild und dem Duktus kann man vieles herauslesen.
Und dann schreibt dieser junge Mann voller Selbstbewusstsein:

"Ich bin Tjark Evers aus Baltrum [...]", während seine Familie zu gleichen Zeit in der nicht weit entfernten Inselkirche bei der Weihnachtsmesse sitzt...
Man hat das Gefühl, das er von dem Gedanken beherrscht war: So lange ich schreibe, lebe ich...

 Frage 7:

Damit sind wir bei Ihrer Zusammenarbeit. Wie finden Sie Ihre Themen?

Dehe (überlegt):
Es sind Themen, die sozusagen  latent in uns heranreifen, die uns persönlich stark geprägt haben. Dann braucht es gewissermaßen nur einen Auslöser...

Engstler:
Es gab auch schon Versuche, die nicht zum Ziel führten und die wir deshalb nicht weiter verfolgt haben...

 Zwischenfrage:
Ist es nicht frustrierend, wenn man schon viel Arbeit in ein Projekt investiert hat und es dann aufgibt?

Dehe:
Nein, jedenfalls nicht, wenn man sich bereits für ein neues Thema begeistert...

 Frage 8:

In "Nagars Nacht" erzählen Sie die Geschichte um den Prozess und die Hinrichtung Adolf Eichmanns in Israel. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion, zwischen Realität und innerer Reflexion der Protagonisten. Sie zeichnen dort ein beeindruckendes, um nicht zu sagen: Beängstigendes Bild des Dämonen, der den armen Nagar noch Jahrzehnte später heimsucht und der das biedere Bürokraten-Allerweltsgesicht Eichmanns trägt.
Konnten Sie sich bei Ihren Beschreibungen auf historisches Material stützen?

Engstler:
Oh ja, das sind zum Beispiel die umfangreichen Aufzeichnungen Eichmanns, die über 8000 Seiten umfassen und zahlreiche andere Dokumente.
Shalom Nagar ist eine reale Figur, der Mann lebt noch heute in Israel.  Vieles, was wir über Nagar sagen, ist authentisch.

 Zwischenfrage:
In Ihrem Buch schildert Moshe, der mit Ben und Nagar befreundet ist, seine eigene Geschichte.
Demnach heißt er eigentlich Adolf und ist  der Sohn des SS-Mannes Giselher Schneider, der ein enger Mitarbeiters Eichmanns war.  Als bekannt wurde, dass Schneider nach den Rassegesetzen der Nationalsozialisten als "Volljude" galt, hielt Eichmann seine schützende Hand über ihn und riet ihm, ins Ausland zu gehen.
Hat diese Geschichte einen realen Hintergrund?

Engstler:
Das ist eine sehr treffende Frage.
Ja, dieser Fall hat durchaus einen realen Hintergrund.

 Frage 9:

Welches Ihrer Bücher halten Sie für Ihr wichtigstes?

Dehe/Engstler (nach kurzem Zögern gemeinsam):
Nagars Nacht.

Frage 10:

Verraten Sie mir, ob Sie bereits ein neues Projekt haben? Wenn ja, worum geht es dabei?

Engstler:
Wir schreiben derzeit an einem neuen Roman.
Es geht dabei um das sog. "Voynich-Manuskript". Es ist das rätselhafteste Manuskript der Welt, das in der Beinecke-Library (New Haven) aufbewahrt wird.

Abbildung aus dem bislang rätselhaften Voynich-Manuskript
Das Manuskript  ist in einer bislang nicht identifizierten Sprache geschrieben. Sein Inhalt konnte bis heute nicht entschlüsselt werden.  Im Manuskript vorhandene Abbildungen erinnern an botanische, anatomische und astronomische Zusammenhänge.
Wir erzählen in unserem Buch die literarische Vorgeschichte des Manuskriptes, dessen Entstehung aufgrund von Untersuchungen  auf die Zeit des frühen 15. Jahrhunderts datiert wird.

Zwischenfrage:

Das klingt sehr spannend. Wann wird das Buch erscheinen?

Dehe:
Das Buch soll Mitte Oktober auf den Markt kommen.

 Frage 11:

Ich habe gelesen, dass Sie Mitglieder des PEN-Zentrums Deutschland sind.
Was ist das für eine Organisation und wie wird man dort Mitglied?

Engstler:
PEN ist die größte deutsche Schriftstellervereinigung und Interessenvertretung für Schriftsteller.
Es ist eine ehrenamtlich geführte Vereinigung, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, weltweit für die Freiheit des Wortes einzutreten.
Um Mitglied zu werden, muss man von 2 Pen-Mitgliedern vorgeschlagen werden. Außerdem ist eine Mitgliedschaft nur möglich, wenn man bereits mindestens zwei verlagsfinanzierte Werke veröffentlicht hat.

Frage 12:

Wie funktioniert der Prozess ihrer schriftstellerischen Zusammenarbeit?

Dehe:
Die ersten Schritte (Ideensammlung, Titel, mögliche Handlungsverläufe etc.) entwickeln wir grundsätzlich gemeinsam, dann sitzen wir gemeinsam an einem Tisch.
Die weitere Kommunikation erfolgt, bedingt durch die unterschiedlichen Wohnorte, i.d.R. auf elektronischem Wege.
Aber wir machen fast alles doppelt (Recherche etc.). Die einzelnen Kapitel entwickeln sich dann in ständiger Zusammenarbeit.

Frage 13:

Es gibt aber doch Unterschiede zwischen Autoren, jeder hat seinen eigenen Stil. Wie schaffen Sie es, dass Ihre Bücher keine stilistischen Brüche aufweisen?

Dehe:
Das sind wir schon oft gefragt worden. Es wird Ihnen nicht gelingen, herauszufinden, welche Abschnitte von Achim oder von mir stammen.
Ansonsten: Diese Übereinstimmung zwischen uns zu erreichen, war ein schwieriger Prozess.
Ich möchte das mit drei Worten beschreiben: Duett und Duell.

Zwischenfrage:
Sind bei der Auswahl Ihrer Stoffe manchmal auch wirtschaftliche Überlegungen im Spiel?

Engstler:
Der wirtschaftliche Erfolg steht dabei nicht im Mittelpunkt. Wir wollen uns nicht dem sog. "Mainstream" unterwerfen!

Frage 14:

Nun eine persönliche Frage, wenn Sie gestatten: Was macht eine Autorin/ein Autor so in ihrer/seiner Freizeit? Kommt man als Autor auch zum Lesen? Was lesen Sie bevorzugt? Welche Bücher lesen Sie aktuell?

Dehe:
Reiten und Klavierspielen sind meine Interessen, denen ich aber momentan aus Zeitgründen nicht nachgehen kann. Ich lese im Moment das Buch "Der Käse und die Würmer" von Carlo Ginzburg.

Engstler:
Bis vor ein paar Jahren habe ich Fußball und klassische Gitarre gespielt.
Heute höre ich viel moderne klassische Musik.
Ich lese im Moment "Die ersten Suchmaschinen" von  Anton Tantner.

Frage 15:

Liebe Frau Dehe, lieber Herr Engstler, ich danke Ihnen für das angenehme und sehr aufschlussreiche Gespräch. Zum Schluss habe ich eine Frage in eigener Sache:
Würden Sie bitte meine beiden Exemplare von "Auflaufend Wasser" und "Nagars Nacht" signieren?

Dehe/Engstler gemeinsam:
Das machen wir gerne. Es war ein inspirierendes Gespräch und wir bedanken uns herzlich für Ihr Interesse!


Copyright für diesen Beitrag: TinSoldier
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verfassers!


Folgende Bücher sind bisher von Astrid Dehe und Achim Engstler erschienen:



Kafkas komische Seiten
324 Seiten
Steidl Verlag
DNB





Auflaufend Wasser
Novelle
Steidl Verlag
auch als Taschenbuch bei dtv
DNB


Nagars Nacht
Roman, 239 Seiten
Steidl Verlag
DNB




Kafkas dunkle Augen
Bernstein - Verlag
161 Seiten
DNB