Donnerstag, 30. April 2015

Simmel, Johannes Mario: Der Mann, der die Mandelbäumchen malte


Seit ihrer ersten und letzten Begegnung haben sich Roberta Collins und Pierre Mondragon nicht mehr gesehen. Ihre einzige Verbindung waren postkartengroße Bilder von Mandelbäumchen. Nach elf Jahren macht sie sich nun auf den Weg zu ihm...

Eine bewegende Erzählung über die verschiedenen Arten der Liebe – Ein impressionistisches Bild der menschlichen Seele.






  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag: Droemer HC (2. Februar 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426198452
  • ISBN-13: 978-3426198452

















EIN ÜBERRASCHENDER SIMMEL...






Im 'Train bleu' von Paris nach Cannes trifft der französische Schriftsteller Roger Royan auf die reiche Amerikanerin Roberta Collins. Zufällig haben sie die Schlafwagenabteile nebeneinander und kommen bei einem Gläschen Champagner miteinander ins Gespräch.


"Trinken wir auf mich", sagte Mrs. Collins. "Auf mein neues Leben. Ich habe ein neues Leben begonnen, wissen Sie, Monsieur Royan. Wollen wir darauf trinken, daß es schön wird, dieses neue Leben?"


Eigentlich ist es nurmehr Mrs. Collins, die erzählt - Roger Royan hängt ihr wie der Leser auch an den Lippen, denn es ist eine besondere Geschichte, die sie erzählt, die Geschichte einer Liebe. Einer großen Liebe. Der großen Liebe, wie sie einem nur einmal im Leben begegnet. Eine Geschichte, die in Cannes begann, vor elf Jahren, und die nun ihre Fortsetzung finden soll.


 ... erblickte ich ein Mandelbäumchen. Es war in leuchtenden Wasserfarben gemalt, die dünnen Äste schwarz, die kleinen Blätter braunrot, die vielen Blüten in ganz hellem Rosa. Es war ein Bild, das mich durch seine Atmosphäre faszinierte. Mir schien, als sei alles Wachsende und Werdende, alles Gute und Liebenswerte unserer Welt in diesem Mandelbäumchen eingefangen, über dem ein zartblauer Himmel schwebte.

Johannes Mario Simmel - eigentlich steht er für Romane, die jenseits der 600-Seiten-Marke eindrucksvoll die Regale füllen. Mit diesem Büchlein legt er jedoch eine kleine Erzählung vor, eine Novelle, die nicht nur bezüglich des schmalen Umfanges für eine Überraschung sorgt. Auch der Verlauf der Geschichte bietet unerwartete Wendungen, angenehm werden hier die Klischees eingebettet in viel augenzwinkernde Ironie, wohltuend gewürzt mit einer Prise schwarzen Humors.

In einfachem Schreibstil mit meist kurzen Sätzen, lässt sich die Erzählung angenehm leicht lesen. Dazu kommt der Flair Südfrankreichs, den Simmels kleine Geschichte ebenfalls vermittelt. Eine nette Unterhaltung für ein paar Stunden erwartet den Leser hier. Ein kleines Fundstück!


© Parden










2 Kommentare:

  1. Das ist ja wirklich verblüffend. Simmel mit 128 Seiten.

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    1. Ich habe auch zweimal hinschauen müssen, als ich den Autor las... ;)

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